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#GoForGold - The Cinderella Story! (4)

Die Ankunft

Oder: Hallo Korea! Schön, dass wir da sind! 

 

Nach 10,5 Stunden Flug sind wir also in Korea gelandet. Sanft und pünktlich. Abgesehen von der verwirrenden Tatsache, dass es jetzt schon etwa 17:00 Uhr Ortszeit war. In der Heimat gerade mal 09:00 Uhr morgens. Naja. Ich gewöhne mich schon dran. Also das Handgepäck eingesammelt und gesittet aus dem Flieger.

 

Am Gepäckband durften wir uns in Geduld üben. Passen schon viele Leute in so einen großen Flieger. Dementsprechend auch viele Koffer. Unwillkürlich stellte sich die Sorge ein, dass das Gepäck verloren gegangen ist. Gott bewahre. Wo sollten wir bitte in diesem Land voller kleiner, schmächtiger Menschen für unsere Größe (also Höhe UND Breite) Klamotten kaufen? Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden sich jedoch all unsere Koffer ein. Nochmal Glück gehabt!

 

Bei der Passkontrolle hat sich gezeigt: Die Ausweise scheinen echt auszusehen. Das Flughafenpersonal wollte uns in die „Olympic Lane“ schicken. Ein kleiner Junge, der Jups Ausweis gesehen hatte, bekam große Augen, tippte seine Mama an und meinte irgendwas von „Ooooh! VIP!“. Süß!

 

Dann ging es erstmal an die Luft. Dringend eine rauchen. Herrlich. Auf dem Weg lief uns dann schon der Kumpel vom Busshuttle in die Arme uns brabbelte irgendwas, was wohl Englisch sein sollte. Der Junge war so hibbelig und übermotiviert, dass ich ihn schlagen wollte. Chill mal deine Base, Schätzelein. Am Flughafen haben wir dann noch Jennie aus Köln getroffen. Sie hat die Reise nach Seoul alleine angetreten und kam vor uns an. Da sie vor dem gleichen KTX Problem stand, hat sie sich unserer bunten Shuttlebus-Gang angeschlossen. Wir sollten gemeinsam noch so einiges erleben... ;-)

 

Oberste Priorität lag jetzt aber erstmal beim Geld. Also wurden die Automaten in Beschlag genommen. Die Kollegen mit VISA waren gut bedient. Bei MasterCard sah das ganze schon irgendwie kniffeliger aus. Aber das werden ja nicht die letzten Geldquellen gewesen sein. Sollte man annehmen…

 

Klatscher hat ausnahmsweise mal was nützliches und richtiges gemacht: Er hat eisgekühltes Bier geholt. Heineken. Egal. Jetzt finden wir mal raus, ob die sieben Stunden laut Shuttlebuchung für die einfache Fahrt gelten (bitte bitte nicht…).

 

 

https://vereinslos-bueggy-on-tour.jimdo.com/2018/03/25/goforgold-the-cinderella-story-1/

Die Busfahrt

Oder: Der ganze Bus muss Pipi! 

  

Los ging die wilde Fahrt. Laut Recherchen auf Google Maps sollten wir knappe 300 km hinter uns bringen vom Flughafen Seoul zu unserem (hoffentlich immer noch gebuchten…) Hotel in Gangneung. Ich habe selten so einen kitschbehangenen, hässlichen Bus gesehen. Wir sollten aber im Laufe des Aufenthaltes noch mehr und weitaus pompösere Exemplare in Korea entdecken.

Ein Pluspunkt: Es gab WiFi.

Ein Minuspunkt: Wie jeder gottverdammte Bus in Korea hatte dieser keine Toilette an Bord. Die Koreaner halten wohl nicht viel vom Urinieren.

 

Das führte dann dazu, dass wir natürlich eine Pipi-Pause brauchten. Marina litt mittlerweile in der letzten Reihe Todesqualen, was Klatscher – wie üblich angezogen vom Leid anderer – für ein paar Spitzfindigkeiten nutzte. Da rüttelte jemand mit aller Gewalt am Ohrfeigenbaum!

 

Ein weiterer Wermutstropfen: Pipi-Pause funktioniert (Marina hat's geschafft)! Aber Alkohol käuflich erwerben auf der Strecke Seoul-Gangneung können wir knicken. Okay. Herr Busfahrer hatte recht. Kein Tropfen Bier oder Wein oder irgendwas auf der Raststätte. Komisches Land.

 

Herr Busfahrer hat uns allerdings versprochen, kurz vor Hotelankunft noch an einem Laden zu halten. Das ist ein Deal. Also das verbleibende Bier noch so lange gestreckt, bis es wirklich unerträglich wurde und gewartet, dass wir den Supermarkt stürmen können.

 

Glücklicherweise waren die besagten sieben Stunden Fahrt wohl so kalkuliert, dass der Fahrer dieses schäbige Gefährt auch wieder nach Seoul bringen kann. So hielten wir nach etwa 3,5 Stunden vor einem bunt erleuchteten Supermarkt. Während alle hinein strömten, habe ich mir erstmal mit Marina eine Zigarette gegönnt und wir haben die Umgebung auf uns wirken lassen.

 

Es war mittlerweile dunkel. Überall leuchteten irgendwelche bunten Reklameschriften von den Fassaden. Was jedoch unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, waren die Quellen von dichtem, weißen Dampf entlang der Straße. Ein paar Schritte in deren Richtung sorgte für Aufklärung. Entgegen der Annahme, dass es einen neuen Papst gab, wurden hier Tiere gegart. Krebse, Fisch, sonstige Schalentiere in einer Größe, das hatte ich so noch nie gesehen. Besonders spannend war die Tatsache, dass die Meeresbewohner in Aquarien direkt neben dem Dampfgarer hausten – und so sah es auf der ganzen Straße aus.

 

Leider haben wir es in all der Zeit nicht geschafft, uns mal so ein Schätzchen zubereiten zu lassen. Nicht, dass ich es irgendwie ekelig oder unhygienisch fand. Die größte Hürde war: Ich hatte keine Ahnung, wie man so ein Tierchen essen sollte und leider war es um die Englischkenntnisse der Verkäufer in unserem Viertel nicht sonderlich gut bestellt. Aber irgendwann bekomme ich vielleicht noch einmal die Chance!

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die Shoppingqueens mit einigen Tüten aus dem Supermarkt. Neben diversen Bierdosen (hier gab es insbesondere CASS, sehr süffig, sehr schmackhaft!) und Snacks wurde auch Reiswein gekauft (Soju - den ersten in der Geschmacksrichtung Pfirsich – seit den Bildern von Ahua, Mareike, Fröhlich, Mutti und Ulul war ich gespannt auf dieses Getränk!).

 

Also auf zum Hotel, die Tante hat Durst!

Das Hotel

Oder: Wir sind die Saunafreunde "Aufguss 09"!

 

Endlich! Ankunft! Danke dem Herrn Busfahrer, der die Reisegruppe heile abgeliefert hat. Jetzt musste er nur noch Jennie in ihrem Hotel absetzen und dann ging es für ihn 300 km zurück nach Seoul. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Ich war froh, dass der Absacker nicht mehr lange dauern würde.

Willkommen im Winners Hotel in Jumunjin/Gangneung.

Beim Check In waren wir zumindest bekannt. GOTT SEI DANK! Aber im ersten Anlauf passte wohl nicht wirklich alles mit Personen und Nächten. Ich habe es nicht genau mitbekommen und es war mir auch egal. Ein großes Lob an der Stelle allerdings an den Hotelmanager. Er konnte super Englisch (was man nicht von allen Hotelangestellten behaupten konnte), war wie so viele in Korea unfassbar freundlich und hilfsbereit und hat uns das ein oder andere Mal den Arsch gerettet, wenn es um organisatorische oder logistische Baustellen ging. Daumen hoch!

Irgendwann hatten wir eine Schlüsselkarte für unser Zimmer im 8. Stock. Yeah! Ab in den Aufzug, ins Zimmer rein.

Plan: Ein wenig frisch machen, einen Teil auspacken und dann hatten wir uns zu einem kleinen Sit in im Frühstücksraum verabredet.

Zimmer betreten und erstmal ordentlich einen mit'm Hammer bekommen. Junge… was ist das denn? Die Temperatur war ja nicht zum Aushalten. Ich tippe mal, dass es irgendwas ab 28°C aufwärts waren. Im weiteren Verlauf des Aufenthalts hat sich herausgestellt: Dumm gelaufen, Pech für uns! Die Fußbodenheizung ballert einfach vor sich hin (kostet ja nix…). Wenn man es kühler haben möchte, soll man doch bitte das Fenster aufmachen. (kostet ja nix…)

 

Das Zimmer als solches war schön. Ein kleiner Flur, links das Bad. Weiter geradeaus links das Bett, rechts an der Wand ein Fernseher … *BÄM* Beim Eintreten ins Schlafzimmer befand sich am Ende des 2m-Flures eine Stufe. Traumhaft. Es grenzt an einem Wunder, dass das alle überlebt haben. Das war schon lebensgefährlich.

 

Den Koffer neben das Bett gekracht und erstmal Zähne putzen. Nach der langen Reise ein wundervolles Gefühl. Jogginghose musste ich nicht anziehen. Die war schon an der Frau, als wir in Oberhausen ins Auto gestiegen sind. Wer's tragen kann!

 

Also wenigstens mal einen Teil auspacken, bevor es wieder runter geht. Auspacken selbst stellte uns jetzt nicht unbedingt vor eine Herausforderung. Was das Unterfangen jedoch erschwerte, war die beknackte Tatsache, dass das Zimmer nicht einen einzigen Schrank hatte. Als ich das Zimmer betreten hatte, war ich der festen Überzeugung, dass sich ein Kleiderschrank hinter einer Holzvertäfelung an der Wand befindet. *dödööömm* Wer möchte nicht gerne zehn Tage aus einem Koffer leben. Richtig, wir! Aber machste nix. Immerhin gab es einen Garderobenhaken im Flur, einen minimalistischen Kleiderständer mit drei Bügeln, einen Stuhl und ein ca. 10 cm breites Brett unter dem Fernseher. Wird schon reichen!

 

Und jetzt ab in die Lobby. Die Tante hat nach dem Saunagang wirklich Durst!!!

 

...to be continued...

 

 

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